Aufgrund der rückläufigen Fall-Zahlen in Verbindung mit dem Covit 19 Virus in Deutschland waren einige Lauf- Wettkämpfe wieder möglich. Dies wurde von den Akteuren des Rodgau Lauftreffs gern angenommen, genau wie die weiterhin stattfindenden virtuellen und real-virtuellen Wettkämpfe.

Real- virtuell: d. h. die Läufer melden sich für eine Veranstaltung an, zahlen Startgeld (diese werden meist an gemeinnützige Vereine gespendet), bekommen eine Startnummer per Mail und können in einem festgesetzten Zeitraum von mehreren Tagen auf der originalen Laufstrecke, die meist sehr gut gekennzeichnet ist, laufen. Die Zeit wird per GPS-Uhr selbst gestoppt und als Foto an den Veranstalter gesendet. Alternativ gibt es virtuelle Laufveranstaltungen, bei denen die gemeldete Strecke am Veranstaltungstag an einem anderen beliebigen Ort gelaufen werden kann. Die Ergebnislisten werden anschließend veröffentlicht und Urkunden können heruntergeladen werden.

RLT-Viel-Walker Sigurd Haarstark nutzte weitere drei real-virtuelle Läufe und bringt es in diesem Jahr bereits auf 19 Walking-Ergebnisse im RLT-Shirt:
So war er am 07. Mai bei der Langen Frühlingslaufserie über 10 km in 1:33:21 am Start; am 11. Mai beim Kelkheim Staufenlauf über 11 km mit einer HD (Höhendifferenz) von 240 m belegte er Platz 1 seiner AK und im entfernten Ostfriesland lief er virtuell am 21. Mai beim Greetsiel Deichlauf mit neuer Jahresbestzeit auf der 5 km Distanz in 40:17 und ebenfalls auf Platz 1 seiner Altersklasse M65. Über die Verbesserung freute er sich sehr und äußerte: „Die Vorstellung, entlang eines 528 km entfernten, windumtosten Deiches zu walken und dabei die ostfriesischen Schafe zu zählen, kann selbst im Heusenstammer Wald nördlich der A3 sehr motivierend wirken …“

Gerhard Walper brachte es im Mai und Juni sogar auf 4 Wettkämpfe: real-virtuell: Am 11. Mai in Darmstadt-Eberstadt beim Himmelsleiterlauf über 5,1 km und eine HD von 310 m lief er in 39:58 min auf den 1. Platz seiner AK M70, eine Woche später am 19. Mai beim Kelkheim Staufenlauf über die Halbmarathondistanz von 21,1 km und eine HD von 390 m in 2:13:55 auf Platz 2 seiner AK M70 und am 26. Mai auf der Goldbacher Wintercrossstrecke, ebenfalls über 21,1 km, allerdings mit 585 Höhenmetern in 2:21:04 und Altersklassen-Sieg.

Am 12. Juni fand in Frankfurt-Enkheim bisher der einzige Lauf in unserer Region über 10 km statt, der wieder mit Startnummer und Chip-Zeitnahme erfolgte. Die Starts der ca. 700 Läufer waren auf 2 Tage verteilt. Gestartet wurde in Gruppen mit 20 Läufern und 10 Sekunden Abstand auf schöner Strecke im Enkheimer Wald vorbei an 3 Teichen. RLT-Vereinsvorsitzender Hartmut Wirth belegte in 50:52 den 1. Platz seiner AK M70. Seine Frau Dorothee Wirth lief in 57:50 auf den 2. Platz ihrer AK W65 und Gerhard Walper finishte in 58:15.

Am letzte Mittwoch im Mai steht alljährlich die Seligenstadt Marathonstaffel auf dem Programm der RLT Mitglieder. Mannschaftswettkämpfe sind immer beliebt und stärken den Gemeinschaftsgeist. So hatte der RLT Sportwart Thomas Fischer schnell 2 Mannschaften zusammen, die am 26. Mai virtuell auf der abgesteckten 7,033 km Strecke im Hainhäuser Wald trafen. Nach kräftigem Regen hörte es pünktlich um 18:00 Uhr auf, so das alle gemeinsam starteten. Die Strecke war nun zwar rutschig und der Matsch spritzte nur so, aber von oben blieb es trocken bis alle im Ziel waren. Während die Endzeiten gemäß der Mannschaft addiert wurden, regnete es bereits wieder. In den später mitgeteilten Ergebnissen gewann RLT-Team 1 mit Kati Patzke, Bärbel Fischer, Karsten Döllinger, Sven Kempe, Thomas Schäfer und Hartmut Wirth die Mixed-Team-Wertung in 3:19:32; und das RLT-Frauen-Team mit Stefanie Assion, Marita Hermes, Dagmar Junker, Solvig Müller, Annett Sovonja und Dorothee Wirth gewann die Damen-Team-Wertung in 4:04:31.

Auch die RLT-Ultra-Läufer waren im Juli fleißig: Thomas und Bärbel Fischer liefen am 12.6. vom Schloß Klaffenbach in Süd-Chemnitz auf den 55 km entfernten Fichtelberg mit einer HD von 1600 m. Den überwiegenden Teil der abwechslungsreichen Strecke absolvierten die beiden gemeinsam, nur die letzten 12-13 km lief jeder sein Tempo. Thomas erzählte noch was von „du weißt ja – dann rechts …“ und obwohl beide den Fichtelberg-Ultra zum 6. Mal liefen, bog Bärbel gleich bei der nächsten Gelegenheit rechts ab, entgegengesetzt der richtigen Strecke … Trotz breiter Waldwege war kein Wegweiser oder sonstiger Hinweis mehr zu sehen – also zurück. Nur ein Waldarbeiter war zu finden, der schickte Bärbel in die richtige Richtung. Thomas war bereits nach 5:57:57 auf dem Gipfel angekommen, dort regnete und stürmte es und die Temperaturen waren auf 7 ° Grad gefallen. Thomas wurde es richtig kalt bis Bärbel in 6:34:21 folgte. Da der Lauf real-virtuell stattfand, mussten beide ihren Rücktransport mit dem Bus über Oberwiesenthal selbst organisieren.

Eine Woche später am Sonntag, den 20.Juni starteten beide ihren ersten „normalen“ Wettkampf in diesem Jahr, in ihrer alten Heimat Thüringen beim Breitunger Pleßberg-Trail über 30 km mit einer HD von 1100 m. Über die Wiesen liefen die Aktiven durch kniehohes Gras und während der mehrmaligen extrem steilen Anstiege, brannte ihnen die Sonne auf den Rücken und unter den Füßen staubte es mächtig. Thomas Fischer lief nach 2:51:43 über die Ziellinie und seine Frau Bärbel in 3:14:06 auf den 1. Platz ihrer AK und Platz 3 in der Frauenwertung. Beiden fiel der Lauf nach den Anstrengungen der Vorwoche sehr schwer und der Muskelkater hielt einige Tage an.

Da viele geplante Laufveranstaltungen aufgrund der Corona-Beschränkungen abgesagt wurden, hatte Thomas sich bei etlichen Wettkämpfen angemeldet in der Hoffnung, dass einige Veranstaltungen stattfinden und man dann auch einen der wenigen Startplätze ergattert. So standen beide bereits am darauffolgenden Samstag beim 2. Sachsentrail über 74,5 km mit 2150 Höhenmetern am Sportpark Rabensberg mit 230 andern Ultraläufern am Start. Die Strecke war neu und führte über unbefestigte, schmale Waldwege auf teilweise ausgewaschene wurzelige „Bike-Trail-Passagen“, mit eindrucksvollen Aussichten, die alles zeigten, was das Erzgebirge zu bieten hat. Starke Steigungen und Gefälle sowie rutschiger Untergrund forderten höchste Konzentration und Ausdauer von den Aktiven der Ultradistanz. Da es den ganzen Vortag regnete, wurde beim Briefing bereits verkündet, man brauche den wegbreiten Pfützen nicht auszuweichen, man bekäme auf jeden Fall nasse Füße. Und so war es dann auch: Am Veranstaltungstag boten optimale Laufbedingungen (ausgenommen Wegbeschaffenheit), eine super Streckenmarkierung sowie viele Verpflegungsstände alles was das Läuferherz begehrt, aber spätestens beim Aufstieg zum Fichtelberg bei km 37 über eine steile in Wasser getränkte Skiwiese bekam man nasse Füße. Thomas Fischer erreichte das Ziel im Stadion Rabensberg in 8:24:23 auf dem 1. Platz seiner AK und Bärbel folgte in 9:15:17 als 1. ihrer AK und Platz 4 gesamt von 37 gestarteten Frauen. Sie musste sich nur drei Mitstreiterinnen der AK W30 geschlagen geben.

Auch den festen Termin RLT-Landschaftslauf Main-Spessart über 27 km an Fronleichnam am 03. Juni
mit Start und Ziel am Schluchthof Kleinostheim konnte der RLT 2021 mit 7 Teilnehmer/-innen durchführen.

Aktuell findet der RLT- Rodgau Lauftreff wieder offiziell statt: am Mittwoch um 18:00 Uhr, Freitag um 16:30 Uhr an der Waldfreizeitanlage in Hainhausen sowie am Samstag um 15:00 Uhr am Don Bosco in Rodgau Nieder-Roden – weitere Informationen unter rlt-rodgau.de.

Bärbel Fischer
Pressewart RLT Rodgau