RLT Rodgau bei der Brocken-Challenge 92 km

Zum 18. Mal fand am 2. Samstag des Februars die Brocken-Challenge unter Einhaltung der Coronaregeln statt, ein anspruchsvoller, winterlicher Wohltätigkeits-Ultra-Marathonlauf. Die Startgelder werden zu 100 % direkt an kleinere, gemeinnützige Institutionen und Vereine aus der Region gespendet. 2022 u.a. an ein Projekte, das Jugendliche nach Drogenentzug bei der Wiedereingliederung helfend zur Seite steht. Und natürlich ging ein Teil an die Gesellschaft zur Förderung des Nationalpark Harz. Hier wurden in den letzten Jahren bereits Wiederaufforstungen rund um den Brocken vorgenommen. Das dies bitter nötig ist, konnten die Läufer auf ihrem Trail mehrfach feststellen. Normalerweise  werden ca. 80 und ca. +1.900/-1.100 Höhenmeter von Göttingen auf den Gipfel des Brockens im Harz gelaufen. Doch 2022 war die Gastronomie auf dem Brocken noch nicht eröffnet und die Veranstalter des ASFM e.V. um Markus Ohlef drehten den Lauf um. Die Läufer starteten um 6:00 Uhr in Schierke und liefen über den Brocken nach Göttingen. Damit verlängerte sich die Strecke auf 92 km, mit allerdings nur ca. 1.540 m bergauf und ca. 1.900 m bergab. Unter der limitierten und ausgelosten Läuferschar befanden sich erneut zwei Ultras des RLT Rodgau, die sich mit Stirnlampe und Rucksack im Tiefschnee auf der Brockenstraße durch die Dunkelheit bergauf kämpften. Kurz vor dem 1142 m hohem Gipfel sendete die Sonne bereits Ihre Strahlen aus und färbte den Himmel in zartes rosa. Bei klarem Minusgraden fegte ein eiskalter Wind um die vereisten Gebäude, so dass sich die Läufer nach kurzer Stärkung auf den Weg zurück bis zu den Schienen der Brockenbahn machten und dann immer an der Bahn entlang der Sonne entgegenliefen. Bei ca. 15 km hörte dann der gut geschobene Teil des Weges auf und die Läufer stapften nun durch den Tiefschnee in den lockeren Abdrücken der Vordermänner/-frauen. Dies kostete natürlich Kraft und Energie, die es gut einzuteilen galt. Bis zum Marathon bei KM 42,2 blieb der Schnee liegen und vor den Läufern lag noch immer eine Strecke von 50 km. Hi und da konnte man noch mal einen schönen Blick zurück zum Brocken erhaschen, aber oft musste man sich auf die nun feuchten und matschigen Waldwege konzentrieren. Thomas Fischer erreichte das Ziel – die freie evangelische Gemeinde in Göttingen – nach 10:20 Stunden und auch seine Frau Bärbel kam mit 11:35 Stunden noch bei Tageslicht an.

Am Sonntag den 20.02. startete der Halbmarathon in Mörfelden mit RLT Beteiligung. Thomas Fischer finishte die 21,1 km in 1:34:25 und Gerhard Walper in 2:06:19 Stunden.

Nur 2 Tage später, am 22.02.22 hatte Sportwart Thomas Fischer eine besondere Trainingsmethoden für die aktiven RLT-Läufer im Angebot: den RLT-Nacht-Berglauf zum Hahnenkamm.So starteten am Dienstag Abend fünf RLT-ler im letzten Licht des Tages von der Räuschberghalle in Hörstein durch die Weinberge und eine schmale Schlucht, fast immer bergan, dem Hahnenkamm im Spessart entgegen. Die Schlucht bot Hindernis-Lauf vom feinsten, denn neben Ästen und Matsch mussten auch einige Baumstämme überwunden werden. Nach 3-4 km wurden die Stirnlampen eingeschaltet. Als man auf der Höhe aus dem Wald kam, leuchteten die Lichter der Ortschaften in der Ferne. Vorbei an Hemsbach ging es immer steiler bergauf zum Gipfelhaus, das die Akteure nach 9 km erreichten. Zurück führte der Weg über die Schöne Aussicht, anschließend steil die Weinberge hinab, mit herrlichem Panoramablick auf das hell beleuchtete Maintal. In der Ferne konnten man die Skyline von Frankfurt erkennen. Nach 2:20 waren alle beeindruckt und glücklich zurück am Ausgangspunkt. Das war Training vom Feinsten.

Am 06.03. organisierte Lauftreff-Leiterin Marita Hermes ein Bergtraining light durch die Rückersbacher Schlucht, den fünf RLT-ler als Marathonvorbereitung für Freiburg nutzten.

Am Faschingssamstag wurden die Läufer vom Vergnügungsausschuss nach dem Lauftreff mit Kreppel überrascht.

In der Serienwertung 3 x 5 km der 44. Winterlaufserie Seligenstadt 2021/22 räumten alle drei Teilnehmer des RLT-Rodgau den Altersklassen-Sieg ab: Gunther Winter mit 43 Punkten, Gerhard Walper mit 90 Punkten und Birgit Schrottenbaum mit 99 Punkten.

RLT-Vielstarter Sigurd Haarstark ist für die 2. Langener Frühlingsserie über 10 km Nordic Walking gemeldet. Hier wird virtuell eine vorgegeben Strecke in einem Zeitfenster von 14 Tage absolviert. Danach kann die nächste Strecke gelaufen werden. Drei der fünf Läufe hat Sigurd bereits in 1:40:04, 1:29:57 und 1:35:00 bestritten. Die Serie endet am 17.04.22. Läufe in 2 Wochen Rhythmus sind für Sigurd Haarstark zu wenig, so erkämpfte er sich am 19.2. beim Orientierungsläufen in Idstein über 4,1 km in 1:02:31 Platz 3, am 26.2. in Steinberg über 7,6 km in 1:42:37 ebenfalls Platz 3 und am 6.3. in Koblenz über 9,6 km in 1:58:57 Platz 4 seiner AK. Am 13.3.22 hängte Sigurd Haarstark gleich noch 10 km Walking in Friedberg  in 1:28:29 und den 5. Platz seiner AK dran.

Ebenfalls am 13.03. fand in Rouffach/ Elsaß der 19. „Trail du Petit Ballon“ über 55,4  km mit RLT Beteiligung statt. Bereits in den Vortagen herrschte frühlingshaftes Wetter in dem historischen Weinbauort in den Vogesen/Frankreich, so dass sich bereits die Störche zum Nestbau auf Schornsteinen, Bäumen und Dachfirsten niedergelassen hatten. Doch am Veranstaltungstag war der Himmel zum Start um 8:00 Uhr bedeckt. Für die ca. 800 Starter war dies jedoch angenehm, denn nach wenigen hundert Metern durch den Ort führt der Weg bereits steil in die Weinberge. Nach wenigen km tauchte Björn Appel aus Rodgau neben Bärbel Fischer auf. Da er vor kurzen krank war, konnte er nicht optimal trainieren und die beiden setzten ihren Weg gemeinsam fort. Durch Gespräche abgelenkt hatten sie sich an ein flottes Tempo gewöhnt und waren sogar mal auf Thomas Fischer aufgelaufen. Für ihn gibt es allerdings keine höhere Motivation schneller zu laufen, als wenn seine Frau neben oder direkt hinter ihm auftaucht, und so verloren die Beiden ihn schnell wieder aus den Augen. Bis km 20 blieben Björn und Bärbel direkt zusammen und danach lief mal der Eine oder die Andere vorn, bis kurz vor dem Ziel auf Blickkontakt. Bei ca. km 23 überläuft man den 1163 m Hohen kleinen Ballon mit herrlichem Rundumblick über die Vogesen. Auf der schattigen Seite hinten runter hielten sich vereiste Schneeplatten, die sich mit feuchtem Matsch abwechselten, so dass die steilen Bergab-Passagen höchste Konzentration von den Läufer abverlangte. Auf den 2200 zu überwindenden Höhenmetern führte der Singletrail immer wieder steil bergan und genauso steil wieder bergab. 7 km vor dem Ziel befand man sich auf dem Jakobsweg, der im Wald oberhalb der Weinberge und Weinortschaften entlang führte. Hier wurde Bärbel und wohl auch Thomas das erste Mal klar, dass dies ihr schnellste Lauf bei ihrer 4. Teilnahme werden wird. So erreichte Thomas Fischer das Ziel in 6:37:18 und Bärbel in 6:57:58 als 3. ihrer AK in Bestzeit. Und auch für Björn Appel war es die Bestzeit in 6:55:42 bei seiner 3. Teilnahme am Trail.

Bärbel Fischer

Pressewart RLT-Rodgau