Nach Ausbruch des Covid-19-Virus und dem damit verbundenen Lockdown waren die Veranstalter gezwungen all ihre Laufveranstaltungen abzusagen.

So nutzen die Wettkämpfer des Rodgau Lauftreffs e.V. nach der Lockerung der Einschränkungen, jede noch so kleine Möglichkeit ihren Fitness-Stand zu prüfen. Die Veranstalter sind sehr kreativ: Beim Midsummer-Run im Kurpark Wiesbaden konnte, unter Beachtung der Corona-Regeln, eine festgesetzte Teilnehmerzahl vom 19. bis 27.06.20 immer zur vollen Stunde starten und auf der 5 km + 1,1 km Runde so viel Runden drehen wie man wollte. Die täglichen Zwischen- und Endzeiten waren im Internet einzusehen. Gleich am ersten Veranstaltungstag waren 3 RLT-ler auf der Halbmarathon-Distanz am Start: Thomas Fischer finishte in 1:27:58 und wäre damit über den Gesamt-Zeitraum 3. seiner AK geworden. Bärbel Fischer lief in 1:39:57 über die Ziellinie und wäre erste Ihrer AK und gesamt zweite Frau geworden. Auch Gerhard Walper zeigte sich sehr zufrieden mit seiner Zeit von 2:09:52 und dem ersten Platz seiner AK. Da das Laufen mit offizieller Zeitmessung in Einschränkungszeiten eine Seltenheit darstellt, nutzten die Drei den Corona-Lauf im Volkspark Niddatal, der am 05. und am 12.07. in Frankfurt Hausen stattfand, erneut um ihre Form zu prüfen.

Die Strecke maß 7,7 km und hatte zwei Zeitmess-Matten am Start und an der Brücke zur anderen Niddaseite bei km 3,9. Thomas und Bärbel Fischer hatten sich als KM-Sammler angemeldet und Gerhard Walper für 2 Runden = 15,4 km. Thomas lief bereits am 05. Juli 13 Runden = 100,1 km in 9:52:22 Stunden, alles mit Eigenverpflegung, was etwas mehr Zeit in Anspruch nimmt. Das war die längste gelaufene Distanz beider Veranstaltungstage. Am 12.07. startete er nochmals mit seiner Frau Bärbel und einigen anderen Frühaufstehern. Wieder ging er mit hohem Tempo auf die Strecke und holte sich am Ende der zweiten Runde eine Zerrung und wanderte dann weitere 2 Runden – gesamt 30,8 km in 4:44:37. Bärbel Fischer hatte sich vorgenommen einen Ultra von mindestens 50 km zu laufen und begann in relativ gleichmäßigem Tempo Runde um Runde abzuspulen. Bis zur Marathondistanz gelang ihr dies gut, aber dann stand die Sonne senkrecht über dem Park und die Füße wurden schwer. Am Ende der 7. Runde sammelte sie die letzten Kraftreserven und beendete die 53,9 km in 4:59:41 punktgenau unter 5 Stunden. Gerhard Walper war eine Stunde später gestartet und war mit seiner Zeit von 1:28:35 für 15,4 km (2 Runden) sehr zufrieden. Die Strecke an der Nidda war sehr idyllisch und abwechslungsreich. Nach ca. einem KM hatte man einen herrlichen Blick auf Teile der Skyline von Frankfurt mit dem Europaturm. Immer wieder gab es Spielplätze und Brücken zur anderen Seite der Nidda, auf einer Wiese tummelten sich Hasen und Enten.

Bereits am 14.06.2020 fand der vom RLT organisierte alljährliche Heinrich-Appel-Lauf am Goldberg zwischen Obertshausen und Heusenstamm statt. Aus gegebenen Anlass war die Veranstaltung in diesem Jahr nicht öffentlich. Zwischen 9:00 und 16:00 Uhr werden die Runden à 400 m mit 25 Höhenmetern gezählt. Da in den letzten 3 Monaten keine Wettbewerbe stattfanden und der Streckenrekord seit Jahren in fremder Hand lag, hatten sich einige Teilnehmer das Ziel gesetzt, diesen neu aufzustellen. Der Rekord der Männer stammte von Dirk Karl aus Grünstadt mit 145 Runden aus 2010 und der Frauen von Esther Haprich mit 100 Runden aus 2017 (erste Frau mit 100 Runden). Ab 106 Runden (= 42,4 km) wird der Lauf als Ultralauf gewertet. Runden-Zähler war, wie jedes Jahr, Gerhard Walper und vom Verein wurden Kuchen, Knabbereien, Obst sowie warme und kalte Getränke zur Stärkung bereitgestellt. Obwohl Regen und Sturm angesagt waren, war das Wetter ideal, um die Rekordjagd anzugehen. Bei den Frauen war das recht schnell geschafft, nach 101 Runden gab Esther Haprich den Rekord an Bärbel Fischer ab. Da jedoch noch 1 ¾ Stunden Zeit blieb, drehte Bärbel weiter ihre Runden und beendete nach 7 Stunden mit 135 Runden ihre Rekordjagd. Esther schaffte mit 40 Runden = 16 km Platz 2 der Frauenwertung und Dorothee Wirth mit 25 Runden = 10 km Platz 3.

Bei den Männer war es erheblich schwerer, bis zuletzt blieb es offen, ob der Rekord zu brechen war. Thomas Fischer wollte seiner Frau nicht nachstehen und gab in den letzten Minuten noch mal richtig „Gas“, so dass mit 147 Runden = 58,8 km auch der Männerrekord wieder vom RLT gestellt wird. Björn Appel wurde mit 80 Runden = 32 km Zweiter in der Männerwertung und Markus Müller mit 40 Runden (16 km) Dritter.

Der RLT-Lauftreff findet samstags um 15:00 Uhr weiterhin am Parkplatz vor dem Don Bosco Heim in Rodgau Nieder-Roden statt, am Mittwoch um 18:00 Uhr am Lauftreff Hainhausen und freitags 16:00 Uhr an der Gänsbrüh Dudenhofen.

Bärbel Fischer
Pressewart RLT Rodgau