50-km-Ultramarathon des RLT Rodgau erneut mit Überraschungssieger

Vorab gleich mal einen gute Nachricht: Nach schwierigen Corona-Jahren verzeichnen die Teilnehmerzahlen einen deutlichen Aufwärtstrend. So gab es 554 Voranmeldungen und 48 Nachmeldungen aus 16 Nationen. Am Veranstaltungstag standen schließlich 462 Starter, darunter 139 Frauen an der Gänsbrüh, und warteten auf den Startschuss des Bürgermeisters Max Breitenbach.

Nachdem es am Vortag den ganzen Morgen geregnet hatte, schien am Veranstaltungstag vom Start weg die Sonne und es herrschte kaum Wind. Die Läuferinnen und Läufer fanden somit ideale Bedingungen auf dem 5-km-Rundkurs vor, und es erreichten 307 Akteure (73 Läuferinnen/234 Läufer) das Ziel nach 10 Runden. Die ersten 39 Finisher blieben unter der 4-Stunden-Marke, darunter 6 Frauen.

Der Lauf mit den Siegern Katrin Ochs und Oliver Fischer

Bei den Männern: Neben dem letztjährigen Sieger Maximilian (Max) Irle hatten sich einige vielversprechende junge Läufer angemeldet, die mit guten Zeiten auf sich aufmerksam gemacht hatten. So setzte sich der kaum 25-jährige Oliver Fischer (TV Schriesheim) bei seinem zweiten 50-km-Lauf vom Start weg an die Spitze des Läuferfeldes und unterbot in 3:00:31h seine persönliche Bestzeit um 10:31 Minuten.

Zweiter Mann wurde der seit ca. 2 Jahren in Deutschland lebende und arbeitende Este Raivo Alla (EMBL Running Club), der mit 3:01:34h nur eine gute Minute hinter dem Sieger lag. Gleich bei seinem ersten Ultra gewann er nicht nur seine AK M40, sondern unterbot den bisherigen, von O. Holovnytskyy gehaltenen AK-Streckenrekord aus dem Jahr 2015, um mehr als 7 Minuten. Dritter auf dem Siegerpodest wurde der letztjährige Zweitplatzierte Björn Sturm (2. M40/ideale-gerade.de) bereits mit deutlichem Abstand in 3:20:45h. Am gleichmäßigsten lief der viertplatzierte Daniel Ripke (3:21:36h). Zwischen seiner schnellsten (19:49 Min) und „langsamsten“ (20:38 Min) 5-km-Runde lagen nur 49 Sekunden.

Die spätere Siegerin Katrin Ochs
Der spätere Sieger Oliver Fischer

Die beiden schnellsten Frauen mit Altersklassen-Streckenrekord

Bei den Frauen siegte das 3. Mal in Folge die favorisierte Katrin Ochs (W45) von der LG Fildern in 3:44:24h. Zwei Minuten später folgt die aus Tschechien stammende, für Spiridon Frankfurt startende Irena Ambrozova mit persönlicher Bestzeit in 3:46:57h. Dritte in der Frauenwertung wurde erneut (wie bereits 2020 in 3:50:03h) Nadine Stillger (2. W45), ebenfalls vom Spiridon Frankfurt in persönliche Bestzeiten von 3:48:37h.

Besondere Leistungen

Ältester Teilnehmer im Ultrafeld war Werner Stöcker (JG 1939) von der LG Wittgenstein. In 5:23:23h setzte er erstmals einen Streckenrekord in der AK 85 und lies noch 70 jüngere Finischer hinter sich. Er hält auch den Streckenrekord in der AK 80 aus 2019 in 5:11:59, und ist in den 5 Jahren somit kaum langsamer geworden. Bei seiner Siegerehrung erhielt er „Standing Ovations“ und wurde zum Vorbild für die jüngere Laufgeneration. Auch in der W70 wurde ein neuer Streckenrekord aufgestellt: Ilona Schmiedel vom LG Ultralauf unterbot in 5:15:02h den aus 2011 stammenden Rekord von E. Freund um mehr als 8 Minuten. Die Rodgauerin Ruth Jäger finishte in 7:11:27h als 2. der W70 und ist mit 19 RLT-Ultra-Teilnahmen führend bei den Frauen.

Gratulation an Werner Stöcker
…und an Ilona Schmiedel

Zu den Ergebnislisten auf my.raceresult

Die Aktiven und Helfer des RLT Rodgau

Auch vom RLT Rodgau waren 9 Läufer gemeldet – 7 erreichten das Ziel: In guter Form zeigte sich Sportwart Thomas Fischer bei seiner 20. Auflage. In seiner neuen AK M55 stand er erstmals gemeinsam mit Frank Wiegand, beide in 3:57:37h ganz oben auf dem Treppchen. Auch Wolfgang Lehmann war auf den Punkt fit und überquerte die Ziellinie nach 4:27:37h als 4. der AK M60. Christoph Oestreich-Schuck und Bärbel Fischer waren vom Start bis zum Ziel zusammen auf der Strecke und finischten beide in 4:40:44h. Für Christoph war es die 9. erfolgreiche Teilnahme, Bärbel (17. Teilnahme) siegte erneut in ihrer Altersklasse. Thomas Schäfer und Annett Sovonja waren die ersten 3 Runden noch vor Christoph und Bärbel gelaufen, mußten ihrem hohen Anfangstempo jedoch Triput zollen. Thomas kämpfte sich in 5:12:25h über die Ziellinie. Annett Sovonja folgte nach Muskelkrämpfen in 5:16:21h mit neuer persönlicher Bestzeit auf Platz 8 ihrer AK. Gleich nach ihrem Marathondebüt im Oktober in Frankfurt hatte sich Julia Steinbach für den vereinseigenen Ultra angemeldet. Obwohl sie sich krankheits- und verletzungsbedingt nicht optimal vorbereiten konnte und es nach 30 km richtig schwer wurde, finishte sie ihren ersten Ultramarathon in 6:27:58h auf Platz 6 ihrer AK W (23-29 Jahre).

Christoph und Bäbel
Annett und Thomas beim Start
Julia in der Mitte

Ein Dankeschön

Der Rodgau-Lauftreff e.V.  bedankt sich beim Bürgermeister der Stadt Rodgau Max Breitenbach und bei den Sponsoren: Sparkasse Langen-Seligenstadt, MAINGAU Energie, Fraport AG, sebamed und AEROBEE. Danke auch an go4it-foto, dem offiziellen Fotoservice des RLT-Ultramarathon.

Beim Runden-Durchlauf wurden die Sportler von RLT-Streckensprecher Wolfgang Junker und später Kati Patzke begrüßt. Neben einer spontanten privaten Fan-Musikbox zwischen km 1 und 2, feuerte Peter Budszus die Aktiven und Schaulustigen zwischen km 2 und 3 mit Musik an. Auch bei der 24. Auflage waren im Vorfeld und am Veranstaltungstag viele freiwillige Helfer mit Freude und Engagement im Einsatz, um die Läuferinnen und Läufern optimal zu versorgen. Die Strecke war vom Streckenteam unter Leitung von Gunter Winter bestens präpariert und machte die super Ergebnisse möglich.

Nach der Laufveranstaltung, mit anschließenden Siegerehrungen und bei reichlicher Bewirtung, herrschte in der Halle wieder der gewohnte Trubel unter den Teilnehmern mit Berichten über die Erlebnissen des Tages und Erfahrungsaustausch der letzten und der kommenden Läufe.

Alle Sieger Gesamtklassement

Links und Berichte zum Event:

Bärbel Fischer | Pressewart Rodgau-Lauftreff e.V.

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